Mikrodissektion

Das Zerteilen (Dissektion) von Zellstrukturen durch fokussierte Laserstrahlung wird als Mikrodissektion bezeichnet. Konkret ist die Laser-Capture-Mikrodissektion (LCM) eine Methode zur Gewinnung von Subpopulationen von Gewebezellen unter direkter mikroskopischer Sicht. Mit der LCM-Technologie können die interessanten Zellen direkt entnommen werden, oder es können bestimmte Zellen isoliert werden, indem unerwünschte Zellen weggeschnitten werden. Draus kann man histologisch reine, angereicherte Zellpopulationen erhalten. Durch die Verwendung von Lasern mit kurzen Pulsdauern (< 1 ns) bleibt das Gewebe, unabhängig des Schnitts, weitestgehend unbeschädigt, sodass eine weitere Analyse nach Entnahme aus dem mikroskopischen System möglich ist. Das Verfahren diente historisch primär zur Isolierung und anschließenden Analyse von etwa Krebszellen in der molekularen Pathologie. Die Anwendung breitet sich inzwischen in viele Bereiche der Bioanalytik aus. Der größte Vorteil bei der Verwendung von Lasern für diese Applikation ist das Maximum an Präzision und Kontaminationsfreiheit. Andernfalls wäre eine Verunreinigung von Proben für die spätere Bioanalyse nachteilig. Es können Chromosome oder andere Zellbestandteile, Lebenszellen, native Materialien, Gewebeareale und weiteres isoliert werden.

Es gibt eine Vielzahl von nachgeschalteten Anwendungen: DNA-Genotypisierung und LOH-Analyse (Loss-of-Heterozygosity), RNA-Transkript-Profiling, Erstellung von cDNA-Bibliotheken, Entdeckung von Proteomik und Profiling von Signalpfaden.